Über die Spezifika "nationaler Theoriediskurse": Kommunikationswissenschaft in Frankreich
In: Theorien der Kommunikations- und Medienwissenschaft: grundlegende Diskussionen, Forschungsfelder und Theorieentwicklungen, S. 211-228
Die Verfasserin legt eine hermeneutische Analyse der Selbstthematisierung der französischen Kommunikationswissenschaft im Vergleich zu Deutschland vor. Dabei bezieht sie sich auf drei Diskursebenen: den systematischen Diskurs über fachliche Gegenstände, den Metadiskurs, der die fachlichen Gegenstände erkenntnistheoretisch begründen will, und den fach- und theoriegeschichtlichen Diskurs. Ausgehend von der Konzeptualisierung von Kommunikation sowie der Quantität und Qualität von Metareflexionen in den Fächern wird die Bedeutung institutioneller Rahmungen der Kommunikationswissenschaft für die Entwicklung ihrer Theoriebildung auch konkret am Beispiel der Herkunft zentraler Personen rekonstruiert. Die Geschichte des Fachs in Frankreich wird in zwei Perioden unterteilt, die Erforschung der Populärkultur 1962-1974 einerseits, Semio-Pragmatik und sozialen Konstruktivismus (1980-2004) andererseits. (ICE2)